Am 10. und 11. Juni war es für Dave und Patrick von NEWS LADDER soweit, die beBETA 2024 in Berlin stand an, eine Konferenz des BDZV – des Bundesverbandes Digitalpublisher und Zeitungsverleger – zu den Themen Generative KI, Paid Content und digitale Vermarktung sowie Innovation und Markterweiterung. Mehr als 300 Vertreter, hauptsächlich aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch international trafen sich um vor allem die digitale Transformation der Verlage zu besprechen und Ideen auszutauschen.
Das erste Mal für News Ladder
Wir waren nicht nur das erste Mal auf der beBETA, für uns war es auch das erste Mal, dass wir mit unserer Idee an die breite Öffentlichkeit gegangen sind. Es war spannend mit Entscheidern und digitalen Natives über unsere Vision, zugänglichere Artikel für Leser und bessere Monetarisierung aus Publisher-Sicht zu sprechen und die vielen Reaktionen, Tipps und potentielle Hürden mitzunehmen. Das Tolle für uns, das Feedback war durchgehend positiv und gerade aus der Leser Perspektive haben wir immer wieder gesagt bekommen, dass es so eine Lösung wie NEWS LADDER unbedingt braucht. Gute Gespräche kamen auch zustande, weil wir unsere Marke modern aggressiv mit auffälliger Kleidung und einem unglaublich tollen Flyer präsentieren konnten.
#beBETA 2024 – Paid Content und digitale Vermarktung
Alle Verlage und Publisher sind sich einig, das eigene digitale Abo ist wertvoll und muss gestärkt werden, durch eine Vielfalt an Angeboten für die Leser, Kooperationen und vor allem durch Qualitätsjournalismus.
Aufregend ist eine Kooperation von BILD mit der LIDL App (präsentiert von CEO Claudius Senst) , bei der App Nutzer kostenfrei BILD+ lesen können. Ziel dieser Strategie ist es, möglichst viele neue Nutzer und Traffic in das BILD Netzwerk zu bekommen und diese Leser auf lange Sicht zu treuen Kunden werden zu lassen. Auch mit Amazon kooperiert die BILD-Gruppe mit ganz ähnlichen Zielen, neue Leser über einen anderen Kanal anzusprechen.
Aus NEWS LADDER Sicht spannend war die Information des CDO der MADSACK Mediengruppe Bernhard Bahners, dass über 80% der Nutzer als Fly-Bys anzusehen sind, also nicht an der Paywall in ein Abo konvertieren. Es ist mit hohen Kosten und Aufwand verbunden, diese Nutzer mit gutem Inhalt und weiteren Benefits wie Podcasts und Themen-Newslettern an die eigene Marke zu binden.
Interessant ist auch der Ansatz der NZZ, die laut Aussage von Andreas Gysler (Head of Customer Revenue) praktisch keine freien Artikel anbietet, sondern komplett darauf setzt die eigenen, qualitativ hochwertigen Inhalte nur im Abo-Modell konsumieren zu können und hinter die Paywall zu stellen. Laut Gysler ist es wichtig zu verstehen, dass guter Journalismus Geld kostet und wenn die Leser nicht bereit sind dieses Geld zu bezahlen, es die NZZ in absehbarer Zukunft nicht mehr geben wird.
Dr. Rainer Esser, Geschäftsführer der ZEIT Verlagsgruppe stellte dar, wie wichtig die Impulse aus der Redaktion für die Entwicklung von neuen Produkten sind. Und dabei muss nicht immer eine direkte Monetarisierung im Vordergrund stehen, denn eventuell unprofitable Printprodukte speziell für Kinder, Podcasts über Verbrechen oder erfolgreiche Aktivitäten bei TikTok können auch nur zur Markenbildung beitragen, gerade weil sie sehr spezielle Zielgruppen behutsam an die eigene Marke heranführen. Manchmal geht es aber auch darum, neue Dinge einfach einmal auszuprobieren. Als ergänzenden Punkt rechtfertigte Herr Dr. Esser auch den Preis des ZEIT Digital Abos, der sich, anders als bei vielen anderen Publishern, nicht vom gedruckten Abo unterscheidet. Auch hierbei wurden die Qualität der ZEIT Artikel und die ergänzenden Benefits wie zum Beispiel das E-Paper und die frühe Veröffentlichung herausgearbeitet.
Von Arist von Harpe, Geschäftsführer der Hamburger Morgenpost war zu erfahren, wie schwierig aber nötig die Transformation von einer Tageszeitung zu einer Wochenausgabe war. Außerdem beschrieb er die vergleichsweise späte Entwicklung eines digitalen Abo-Modells, mitunter ein Grund, warum Werbeeinnahmen aktuell noch die monetäre Basis für die Online Ausgabe der MOPO bilden. Aus NEWS LADDER Sicht ist die weitere Entwicklung dieses neuen Online Players natürlich sehr spannend, da wir der Meinung sind, dass neue Abonnenten immer teurer zu konvertieren sind, je mehr vergleichbare Angebote es gibt.
Regional publishers need partnerships to gain size and relevancy
Earl J. Wilkinson – INMA
Von INMA, der International News Media Association kam Earl J. Wilkinson auf die Bühne und berichtete über die grundsätzlichen Entwicklungen der Verlage, die von ihm weltweit beraten werden. Für die deutschen Vertreter stellte er dabei ein gutes Zeugnis und eine gute Basis aus, um sich digital weiter entwickeln und wachsen zu können. Auch er empfiehlt Kooperationen und Partnerschaften, gerade für regionale Verlage um ihre Produkte zu skalieren.
Nova Innovation Award
Abgerundet wurde die Konferenz durch die dreifache Vergabe des NOVA Innovation Award für die Felder Produktinnovation, Vermarktungsinnovation und Neue Geschäftsfelder. Für jedes Feld waren drei Kandidaten nominiert und wurden präsentiert. Meine persönlichen Favoriten waren dabei das „Leser-Reporter-Tandem“ der Deister- und Weserzeitung, Hameln – „Alles sagen! Der Streit um die freie Meinung“ von rumble: Medienverbund Westfalen, Dortmund – „KStA Click & Read“ des Kölner Stadt-Anzeigers.
Die meisten Innovationen waren dabei, wenig überraschend und dem grundsätzlichen O-Ton folgend im Bereich der Erweiterung des Produktkatalogs angesiedelt um besseren und neuartigen Qualitätsinhalt für und mit den Lesern zu generieren.
Fazit – Die #beBETA 2024
Die Grundproblematik ist jedem bewusst: Der Konsum verlagert sich weiter von den Print Produkten in Richtung online. Aber gerade online ist die Konkurrenz noch größer, zumal man sich gegen viele Mitbewerber mit kostenlosem Inhalt durchsetzen muss. Gerade wenn es um Fakenews geht, setzen die Ersteller auf freie Zugänglichkeit um möglichst viele Leser damit zu erreichen. Dem muss aus Publisher Sicht mit Vertrauensaufbau der eigenen Marke, sowie qualitativ hochwertigem Content entgegengewirkt werden.
Das eigene Abo ist dabei für jeden Publisher eine wichtige Einnahmequelle und sorgt auch für die nötige Kundenbindung. Aus unserer Sicht wird aber bisher noch zu wenig beachtet, dass je nach Publisher nur 10% der Leser an einer Paywall konvertieren und damit zu Nutzern werden, die auch den Mehrwert eines Abonnements zu schätzen wissen und nutzen. Der überwiegende Teil der Webseiten-Besucher springt sofort wieder ab, ohne jemals einen Artikel gelesen zu haben. Genau das ist aber die Situation, die wir mit NEWS LADDER ändern und damit den Gelegenheitsleser und die Publisher zufrieden machen möchten.
Mehr Infos zum Programm und Impressionen finden sich auf der beBETA Seite